88 stones
2013 verbrachten Peter Granser und Beatrice Theil einen Monat im kleinen Ort Kamiyama auf der japanischen Insel Shikoku.
Shikoku ist bekannt für den O-Henro (遍路 ), einen Pilgerweg, der die 88 Tempel der Insel verbindet und für seine Steine, die in vielen Zen-Gärten Verwendung fanden.
Während ihres Aufenthaltes erkundeten Granser und Theil nur die Umgebung um die Hütte, die sie bewohnten, und Orte, die sie im Rahmen einer Tageswanderung erreichen konnten. Selbst dieser eingeschränkte Radius hatte auf beide eine enorme Wirkung. Auf ihrem "Pilgerweg im Kleinen“ sammelten Sie nach und nach 88 Steine, die sie der Größe nach sortierten und die Granser schließlich fotografierte.
Die Erlebnisse und Eindrücke dieser Reise eröffneten beiden eine neue Welt und führten 2015 zur Gründung des ITO-Raums.
Diese sehr persönliche Arbeit blieb lange im Archiv liegen. 2020 wollten Granser und Theil zurück nach Kamiyama und die Arbeit an "88 stones" endlich abschließen. Alles war organisiert, doch die Pandemie kam dazwischen. Granser durchforstete daraufhin sein Archiv und stellte nach vielen Tagen des Editierens fest, dass die Serie längst fertig war. Der Wunsch nach Kamyiama zurückzukehren überlagerte diese Einsicht 7 Jahre lang.
2022 erschien die Serie als Buch bei Edition Taube und war schon kurz darauf ausverkauft. Während der Ausstellung können nun 30 signierte Bücher aus Gransers persönlichem Konvolut erworben werden.
2023 wurde "88 stones" zum ersten Mal im alten Yorii-za Theather in Kamiyama ausgestellt und thematisiert zusammen mit der Videoarbeit "returning" nicht nur die Rückkehr nach Kamiyma, sondern auch die Rückführung der bis dahin eingelagerten Steine in den Fluss, an dessen Ufer Granser und Theil viele der 88 Steine gesammelt hatten.
Im ITO Raum wird "88 stones" nun zum ersten Mal in Deutschland gezeigt. Paralell wird im "Solitude of Place" eine Klangarbeit von Oliver Frick zu hören sein. Sie basiert auf Fieldrecordings, die Granser während der letzten Japanreise am Yametsuhime Schrein aufgenommen hat.